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. . .dann brauchst unten drunter nur noch Staubputzen . . .

 

 

Phase II


 

Helle Töne betonen den Buckel deutlicherHelle Töne betonen den Buckel deutlicher

2002 begannen wir die Phase 2, die Unterbodengruppe, die Kurt allerdings viel aufwendiger als die Phase 1 veranschlagte. Es musste wieder viel demontiert werden, Kotflügel, Vorder- und Hinterachse, Kardanwelle und so weiter. Dann Unterbodenschutz entfernen, sandstrahlen. („Ich kann Dir jetzt nicht voraussagen, was an Reparaturblechen, Dengel- und Schweißarbeiten auf Dich zukommt, aber ich habe Dir das ja gesagt.“)

Gut, dass ich bereits 1987 zwei Buckel geschlachtet und weitere Teile des Vorbesitzers gekauft hatte. Der Vorbesitzer aus Bocholt wollte sich damals einen ganz heißen, 2-Liter Buckel mit Doppelvergaser, Overdrive, Scheibenbremsen etc. zusammenbauen, hatte aber aufgegeben. Jetzt im Jahre 2002 wusste ich, dass ich viele Teile nie brauchen würde, unter anderem nicht das Overdrive-Getriebe mit geringster Laufleistung. Diese Teile bot ich Kurt im Gegengeschäft für seine Arbeit an; würden Neuteile bei der „Phase 2“ anfallen, müsste ich diese natürlich extra zahlen. Das war eine gute Vereinbarung, die sich mit dem privaten Budget gut vertrug.

Der Winter 2003/2004 war ziemlich kalt, so dass Kurt etwas später fertig wurde. Ich besuchte ihn zwischendurch immer wieder einmal und traf einen erstaunten Kurt an: Er wollte gar nicht glauben, dass der Buckel nach 30 Jahren eine so gute Substanz aufwies. Das wichtigste Ergebnis der Sandstrahlarbeiten war für mich, dass der Buckel noch nie in seinem Leben geschweißt wurde.       Es gab Stellen, in denen sich jetzt der Rost eingenistet hatte: Reserveradmulde, hintere Kofferraumsicke, rechte Längstraverse – das war’s schon. Jetzt war ich mir sicher, dass ich nicht nur einen seltenen Buckel hatte, weil ich als zweiter Besitzer bis zu Olof und Gunvor Sjölin eine wunderbare Fahrzeuggeschichte nachzeichnen konnte, sondern auch, weil der Buckel so kerngesund war. „Dieser Buckel mit der Fahrzeug-Nummer 401534 wird mir nie böse Überraschungen bereiten“, dachte ich mir. Für mich wurde der Wagen zur  „Grauen Mauritius“, wenngleich ich auch sagen muss, dass das Grafitgrå nicht zu meinen Lieblingsfarben gehört, die californiaweiße, nebelgrüne und crémefarbige Lackierung präsentiert die Form des Buckels leichter und eleganter.

Kurt nahm alles auseinander, was unter dem Buckel war. Und revidierte alles. Und lackierte alles. Und stellte den Buckel wieder auf die Räder. Die Lackierung in Originalfarbtönen, der Lackaufbau unter dem Aspekt des Schutzes und Langlebigkeit. „Ich habe als letzte Schicht einen trocken werdenden Wachs gespritzt, da bleibt im Gegensatz zum klebrigbleibenden kein Dreck hängen und bindet somit auch keine Feuchtigkeit“, erklärte mir Kurt und fügte an: „Da brauchst zukünftig unten nur noch Staub wischen“. Und das meinte Kurt ernst!

 

Phase 1 und Phase 2 waren 2003 abgeschlossen, und ich sehr, sehr zufrieden. Kurios war natürlich, dass man dem Wagen diese Arbeiten nicht ansah, es sei denn, die Motorhaube war offen oder man legte sich auf die Erde und schaute unter den Wagen.